W1 Wanderung auf den Picota in Monchique
Die Wanderung zum Picota in Monchique geht direkt von unserem Treffpunkt los. Wir wandern einen kleinen Hügel hinauf. Unser Wanderführer Uwe schaut sich genau an wie jeder einzelne von uns den Hang hinauf geht. Er meint, dass man dort schon sehen kann wer zu den schwächeren oder zu den stärkeren Wanderern gehört. Oben stehen wir auf einer kleinen geteerten Straße und es ist sofort merklich ruhiger.
Wir wandern auf eine Kreuzung zu und gehen dort nun etwas steiler bergauf. Wem jetzt nicht warm wird, mit dem stimmt was nicht, meint unser Wanderführer mit einem Lächeln im Gesicht. Denn er hat das Tempo etwas angezogen um zu sehen wer zu den geübteren Wanderern zählt.
Oben auf der Kuppe angekommen warten wir bis alle wieder zusammengekommen sind. "In der Gruppe bestimmt immer der oder die Langsamste das Tempo", sagt Uwe zu den schnelleren Wanderern. Unser Wanderführer hat seinen Hund Willi mitgebracht. Der liebe Kerl bereitet nicht nur den Kindern in der Gruppe Freude.
Schon zu Anfang der Informationswanderung zum Picota können wir in der Ferne auf dem Berg einen Feuerwachturm sehen. Er kennzeichnet den Gipfel vom Picota, dem zweithöchsten Berg der Algarve.
In den Sommermonaten ist der Feuerwachturm rund um die Uhr besetzt. Wir befinden uns in einer kleinen lieblichen Ortschaft mit ein paar Gehöften, die verstreut am Hang und hier im Tal zu sehen sind.
Nach dem wir einige Hundert Meter weiter gewandert sind, erfahren wir unter anderem wie wichtig das Wasser hier im Gebirge ist und wo es überhaupt herkommt. Denn ein Rohrleitungssystem gibt es hier im Hinterland außerhalb der Ortschaft Monchique nicht.
Die Wanderung in Monchique zum Picota
Bei einer Pause schneidet unser Wanderführer verschiedene Themen zu Portugal, zur Algarve und speziell hier zur Serra de Monchique an. Somit bekommen wir schon die ersten Eindrücke in welchem Umfeld wir uns überhaupt bewegen. Auch sehr schön, dass er eigen erlebte Geschichten einflechtet, die auch wunderbar ein Teil von Land und Leuten widerspiegeln.
In dieser immergrünen Hügellandschaft der Algarve wandern wir weiter oben direkt an den Haustüren der dortigen Bewohner vorbei. An einem Wassertank halten wir an und hören gespannt zu, was uns unser Wanderführer Uwe dort alles zu erzählen hat. Uns wird nun so langsam bewusst in welche Welt wir eingetaucht sind.
Es folgt ein traumhafter Wanderweg stetig bergauf durch einen schattigen Korkeichenwald. Ein Stück höher heißt es dann: reiben, riechen und weitergeben, eben die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen. Durch das Reiben werden Öl Drüsen freigesetzt und man kann besser riechen. Oregano, Myrte, Pimpernelle sowie verschiedene Minze-Arten hat Wanderführer Uwe am Wegesrand gefunden.
Bei einer großen Korkeiche genießen wir unser zweites Frühstück während wir detaillierte Informationen zu diesem wunderbaren Baum bekommen. Die Korkeiche ist ein wichtiger Baum, der für Portugal eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung hat.
Nach dem wir freilaufende iberische Schweine bestaunt haben und durch einen kleinen Wald gewandert sind, stehen wir vor großen kultivierten Terrassen. Am Rande eines bewohnten Gehöfts können wir frisches Quellwasser direkt aus dem Berg trinken.
Wir hören nun Geschichten vom Leben der Bergbauern, unter denen unser Wanderführer viele Jahre gelebt hat. Wir verstehen wieder ein wenig mehr von der Mentalität und Denkweise der Einheimischen.
Der Picota Gipfel
Ein wildromantischer Wanderweg führt uns den Berg hinauf. Oben angekommen stehen wir wieder auf einem Wirtschaftsweg, auf dem wir weiter zum Picota-Gipfel wandern.
Diese Aussicht auf die Algarve-Küste sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Eine Sehenswürdigkeit der Algarve, die einem hier im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen liegt. Erst beim Abstieg erfahren wir was es mit dem berühmten Erdbeerbaum auf sich hat. Aus dessen Früchte wird der hochprozentige und berüchtigte Erdbeerbaum-Schnaps der "Medronho" hergestellt.
Wunderschöne Korkeichen stehen am Wanderweg und ein herrlicher Pfad durch scheinbar unberührte Natur runden die Wanderung zurück nach Monchique ab. Und zum Schluss wurden wir noch von einem lieben portugiesischen Bauern aufgehalten, weil wir ihm helfen mussten ein paar saftige Melonen zu essen.
Diese Wanderung in Monchique zum Picota ist ein absolut schöner Kontrast zu Sonne, Strand und Meer. Für die meisten von uns Teilnehmern war es einer der schönsten Urlaubstage an der Algarve.
Geschrieben von Frank Schindler, der am 15.08.2008 mit gewandert ist.
Auf meinem Blog können Sie einen weiteren Bericht zu dieser geführten und sehr Informativen Wanderung in Monchique lesen.
Falls Sie sich nicht sicher sind, so helfen Ihnen vielleicht die Bewertungen bei Google Maps weiter, um sich für diese tolle Wanderung anzumelden.