Kultur, Land & Leute der Algarve
Hier geht es um die Kultur sowie über Land und Leute der Algarve, von der Korkeiche die Landwirtschaft oder der Schnaps vom Erdbeerbaum.
Die wechselvolle Geschichte der Algarve ist bis heute mit römischen und arabischen Einflüssen im Handwerk und in den Traditionen erhalten geblieben. Sogar weit im Hinterland sind diese Einflüsse noch gegenwärtig.
Die Römer hinterließen prägend für die portugiesische Kultur die lateinische Sprache, die christliche Religion und das römische Recht. Auch der mehr oder weniger ausgeprägte männliche Chauvinismus entspringt dieser Zeit. Der Mann dominiert im Allgemeinen in der Öffentlichkeit als auch in der Familie.
Seine allmächtige Position als Familienvorstand war nochmals im neuen Bürgerlichen Gesetzbuch von 1967 festgeschrieben worden. Er hatte die Entscheidungsgewalt und verwaltete die Besitzgüter der Eheleute. Beispielsweise durften Frauen und Kinder nur mit seiner Genehmigung die Landesgrenze passieren.
Die landwirtschaftlichen Aktivitäten der Mauren bestimmen bis zum heutigen Tag die Agrarstruktur der Algarve. Neben dem ausgeklügelten Bewässerungssystem brachten sie viele neue Nutzpflanzen in den Süden Portugals.
Dazu zählen z.B. Zitrusfrüchte, Baumwolle, Reis, Feigen, Mandeln, Johannisbrot oder Oliven. Sowohl landwirtschaftliche Produkte als auch Werkzeuge und Techniken tragen heute noch arabische Namen.
Land und Leute der Algarve
Die portugiesische Landbevölkerung bestand früher aus einer Dreiklassengesellschaft. Es gab Großgrundbesitzer, Kleinbauern und Tagelöhner. Die Kleinbauern durften neben ihrer Arbeit auf den Plantagen der Großgrundbesitzer zusätzlich ein paar Hektar Land für ihren Eigenbedarf bewirtschaften.
Theresas Eltern waren Kleinbauern. So hat sie von Kindheit an das Leben auf dem Lande und die Arbeit auf dem Felde miterlebt.
Ihr Alltag ist nach wie vor bis zur heutigen Zeit von harter Arbeit geprägt. Es ist unglaublich was diese Frau trotz ihres Alters noch leistet. Sie trägt mit ihren 71 Jahren noch 50 Kilo Mais auf dem Kopf. Theresa ist eine gelassene, humorvolle Frau und stets gut gelaunt.
Kultur der Algarve
Luis José ist in der Serra de Monchique weit und breit berühmt für die ausgezeichnete Qualität seines Erdbeerbaum-Schnapses. Die mehrwöchige Destillation im Februar ist für unsere Nachbarn und uns jedes Jahr ein Erlebnis. In seiner Destille herrscht ein Flair wie im Mittelalter.
Die Früchte vom Erdbeerbaum werden aus dem Dickicht der Macchia gepflückt. Es hört sich vielleicht nicht so an, aber es ist eine schwere Arbeit. Doch es lohnt sich, denn schließlich gibt es bei den Portugiesen, z.B. bei Erkältungskrankheiten, keine bessere Medizin als einen guten, hausgemachten "Medronho". Mit Honig und Zimt vermischt heißt er "Melosa" und wird den Damen gereicht. Sehr gefährlich, denn man kann ihn sehr gut trinken und merkt nicht wie stark der Schnaps ist.
Der Beruf des Korkeichenschälers ist ein altes Kunsthandwerk. Früher waren es oft Wanderarbeiter aus dem Alentejo. Sie sind in der Serra de Monchique von Gehöft zu Gehöft gezogen um die Eichen zu Schälen. Diese Arbeit erfordert viel Geschick und Kraft.
Mit einer messerscharfen Axt wird die Rinde vom Baum gelöst. Es werden Längs- und Quernuten in die Rinde geschlagen. Dabei darf nicht zu tief gehackt werden, damit der Baum keinesfalls verletzt wird.
Portugal produziert ca. 50% der Weltproduktion an Kork. Diese Rinde ist ein seltener Rohstoff, da die Korkeiche nicht überall wächst. Es gibt eine Vielzahl an Produkten, die aus Kork hergestellt werden...
Bei der Informationswanderung W1 auf den Picota bekommen Sie zu all diesen Themen und viele weitere ausführliche Infos. Somit lernen Sie Land und Leute wirklich kennen.